Diskussion:Hilmteichstraße 24 (Graz)

Aus Baugeschichte

In seinem Programmheft und durch gesonderte Einladung lädt der Grazer Kultur-Verein "Clio" zur Präsentation eines Buches von Heimo Halbrainer über das Haus Leskoschek (11.5.2016, GrazMuseum, 19 Uhr) und weiters zu einer letzmaligen Besichtigungsmöglichkeit im Rahmen der Architekturtage am 5.6.2016 um 11 Uhr. Das Haus soll abgerissen werden, weil "die ursprüngliche architektonische und künstlerische Gestalt heute kaum mehr erkennbar" sei, wird weiter berichtet, so das Bundesdenkmalamtes. Dass dem nun auch hier verloren gehenden Bauerbe wenigsten ein literarisches Denkmal gesetzt wird, ist ja zu begrüßen. Die "öffentlichen Beerdigung" durch eine Architekturinstitution mutet auch einigen Architekturkennern aus Graz makaber an. Laukhardt (Diskussion) 18:04, 10. Mai 2016 (CEST)

Am 5. Juni 2016 fand ein bewegendes "Abschiedsfest" für statt, organisiert von Antje Senarclens de Grancy, Eva Klein und Heimo Halbrainer in Zusammenarbeit mit dem Haus der Architektur. Ein Grazer Tageszeitung berichtete am Tag danach sehr treffend: ".... außergewöhnliche Konzeption und Gestaltung als Gesamtkunstwerk .... Wandgemälde von Axl Leskoschek 'Allegorie der Freunde', das inhaltlich auf die politisch angespannte Situation Bezug nahm. Aber auch als Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle, die sich gegen das Nazi-Regime stellten, sich in große Gefahr begaben oder wie Eichholzer mit dem Leben bezahlten ... " Wie ein große Zahl von Architekten, Baufachleuten, Künstlern und interessierten Grazern feststellen konnte, stimmt jedoch eine Passage des Berichtes überhaupt nicht, denn das Haus ist keinesweg "baufällig". Auch wenn es vom Denkmalamt als nicht schützenswert eingestuft wurde, was kaum jemand verstehen wollte, zeigte sich das Anwesen in einem äußerst guten Zustand und nach wie vor in einem faszinierenden Licht. Die Inszenierung von Eingang und Flur, die Schiebtür mit dem runden Glasdurchblick und der große Wohnsalon sind einzigartige Beispiele einer gehobenen Wohnkultur der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Hier sind - wie Kinder der Familie schilderten - im privaten Umfeld junge Künstler aufgetreten, die später zu Berühmtheit gelangten. Das vorerst aus Kostengründen noch nicht freigelegten Wandbild wurde in einer Reproduktion bestaunt und von Kindern "neu interpretiert". Fast alle Räume in Erdgeschoß und Oberstock, die Terrassen und der Garten zogen die Besucher regelrecht in ihren Bann.

Zusammenfassend: Das Haus Albrecher-Leskoschek ist ein einzigartiges Denkmal für Architektur, Kunst und Wohnkultur, das seinesgleichen in unserem Raum sucht. Zudem ist eine bedeutende Gedenkstätte für den Widerstand gegen ein menschenverachtendes, mörderisches Regime. Das Haus sollte unserer Ansicht nach einer Verwendung zugeführt werden, die seiner Rolle in einer bewegten Vergangenheit unseres Landes und der Stadt Graz gerecht wird. Für das von der KAGES hier angeblich geplante Röntgen-Archiv wird sich ja wohl eine geeignetere Stelle finden lassen.

Wir (Jördis Tornquist und Peter Laukhardt) haben deshalb eine Unterschriftenliste aufgelegt, die Bürgermeister Nagl und Stadträtin Kahr am 7. Juni 2016 als Petition übergeben wurde und in der die beiden Politiker ersucht werden, alles zu unternehmen, damit das Haus Albrecher-Leskoschek erhalten bleibt und eine Freilegung und Restaurierung des Wandbildes ermöglicht wird. Auf dieser Liste finden sich 117 Unterschriften der Besucher des "Abschiedsfestes", es sind prominente Namen aus allen Kreisen der Grazer Bevölkerung, aber auch aus anderen Bundesländern. Laukhardt (Diskussion) 18:41, 7. Jun. 2016 (CEST)

Im Dezember 2017 wurde das Haus abgerissen. Ob die von der KAGES versprochene Eichholzer-Gedenkstätte in einem Neubau kommen wird, bleibt abzuwarten. Laukhardt (Diskussion) 11:43, 10. Mai 2018 (CEST)

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