Göstinger Straße 224

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8051



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47° 5' 56.10" N, 15° 23' 36.55" E


Ehem. Hotel "Tivoli"

Eine alte Postkarte des Hotels "Tivoli" verursachte bei der Lokalisierung des Etablissements einiges Kopfzerbrechen. Die erste Hilfe: ein Stadtplan von 1920 zeigte am Schloßplatz in Gösting noch ein Gasthaus "Tivoli". Der genaue Lokalaugenschein erbrachte dann des Rätsels Lösung: der Hotelkomplex befand sich zwischen dem Schloss Gösting und der Göstinger Straße. Das Haupthaus ist noch völlig erhalten, allerdings aller seinerzeitigen Zier beraubt. Auch die Nebengebäude stehen noch. Der ehemalige Gastgarten des Hotels ist heute ein privater Grünraum.

Alois Costella hatte 1900 bei der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung darum angesucht, auf sein Wirtschaftsgebäude einen 1. Stock mit einer Veranda aufsezten zu dürfen. Gleichzeitig bat er um Erteilung der Gastwirtschaftskonzession - die Endstation der gerade im Bau befindlichen Tramwaylinie war nur 200 Meter entfernt, Gösting erhoffte sich einen Aufschwung. Das Ansuchen wurde genehmigt. Wer war nun der Erbauer des einzigen Hotels, das die bis 1938 selbständige Gemeinde Gösting aufwies? Cavaliere (Ritter vom Heiligen Grab) Alois Costella, geboren in Tarvis, war Gemeinderat im Ort und als Obmann des 1904 gegründeten Kirchenbauvereines maßgeblich an dem Versuch beteiligt, für Gösting den Bau eines Gotteshauses (als Filialkirche der Kalvarienbergkirche zu erreichen. Die Anliegen des Vereins stießen jedoch auf den Widerstand des damaligen Landeskonservators Monsignore Graus. Costella, der "Fabrikant aus Gösting", Hersteller des Restitutionsfluids, eines Waschwassers für Pferde, war auch Hauptmann des Grazer Bürgerkorps und hatte sich 1893 bei der Handels- und Gewerbekammer als „Filial-Comité für die Weltausstellung in Chicago 1893“ beworben. Costella war aber auch sportlich beim Pferderennsport aktiv. Er starb 1925 in Graz, nach ihm ist eine Gasse in Gösting benannt.

(Nach Celedin, Grazer Gastlichkeit)

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