Humboldtstraße 42

Aus Baugeschichte

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47° 4' 49.30" N, 15° 26' 44.74" E


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7-geschossiges Wohnhaus, das über einen 5-geschossigen Gebäudeteil an das entsprechend niedrigere Altbestandsnebenhaus Ecke Goethestraße angebaut ist. Die Planung für das 1970-1972 errichtete Wohnhaus erfolgte durch die Salzburger Architekten Eugen Salpius und Hans Laimer.

Bauherr war die Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Graz-Nord, die das Projekt über die evangelische Wohnbaugenossenschaft „Neusiedler“ abwickelte. Im Erdgeschoß, in der heutigen Zahnarztpraxis, hatte auch die Evangelische Superintendentur A.B. Steiermark bis 2005 ihren Sitz. Ende 2006 wurde das Gebäude Humboldtstraße 42, das damals bereits weitgehend als Wohnungseigentum parifiziert war, verkauft.

Die Architekten Salpius und Laimer waren wiederholt für die evangelische Kirche tätig. So geht auf ihre Planung auch die 1960 errichtete Johanneskirche in Graz-Andritz zurück. Aber auch die, in die Architekturgeschichte eingegangene, Matthäuskirche im Salzburger Stadtteil Taxham wurde von Salpius und Laimer geplant. Die Architekten arbeiteten häufig mit Elementen des „Brutalismus“, einer Strömung, die in den 1950er Jahren aufgekommen war und u.a. auf Le Corbusier zurückgeht. „Brutalismus“ hat dabei nichts zu tun mit „brutal“; vielmehr bedeutet der Begriff „béton brut“ im Französischen soviel wie „roher Beton“ bzw. „Sichtbeton“. Die Bauwerke des Brutalismus sind nämlich geprägt von der Verwendung von Sichtbeton sowie vom Hervorheben der Konstruktion und ihren meist simplen geometrischen Formen. Salpius‘ und Laimers Matthäuskirche steht als einziges Salzburger Baudenkmal des „Brutalismus“ (Quelle BDA) unter Denkmalschutz.

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