Ruinenweg 50

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8051



Die Karte wird geladen …

47° 6' 13.10" N, 15° 22' 53.80" E


Burgruine Gösting

Das genaue Datum der Erbauung der Burg Gösting ist nicht bekannt, doch hören wir bereits im 11. Jahrhundert in einer Urkunde von einem Orte namens "Gösting" (1042 XI 8: in loco Gestnic). Der Erste, der sich nach dem Burg nannte, war Suitger de Kestinic bzw. Suiker de Gestnich im Februar 1138. Die Ruine der Burg Gösting stellt das älteste Baudenkmal der Stadt Graz dar und steht auch daher seit langem unter Denkmalschutz. Seit dem Jahre 1925 kümmert sich der Verein zur Erhaltung der Burgruine Gösting aufopferungsvoll um die Erhaltung und teilweise Restaurierung der Ruine - auch der teilweise Wiederaufbau des zerfallenden Bergfrieds zählt zu den Großtaten des Vereines.

Mit dem Verkauf des Waldes durch Heinrich Attems in den 1990er Jahre fiel leider auch die Burgruine an den Käufer, der kurz danach dem Burgverein seine weitere Tätigkeit untersagte.

Seit dem Jahre 2012 werden nun die Schäden an der Burgruine immer gravierender. Die Bilder zeigen die Entwicklung des Fundamentes der Kapellenapsis. Hier ist das wohl bedeutendste Bauerbe der Stadt aus dem 12. Jahrhundert schwer gefährdet. Gleichzeitig wurden immer wieder Tätigkeiten beobachtet, die Veränderungen am Baubestand befürchten ließen. Intensive Vorstellungen von Göstinger und Grazer Bürger bei der Baubehörde und beim Bundesdenkmalamt haben nun zu einem ersten Baustopp Ende Mai 2013 geführt.

Wer sich ohne den derzeit gefährlichen Aufstieg (nicht genehmigt Waldrodungen für einen Weingarten)in der Ruine umschauen will, hier ein link:

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2542839/3d-rundgang-burgruine-goesting.story

[[[Kategorie:gerettet]]


Kommentare

Nach dem 1998 unbemerkt über die Bühne gegangenen Verkauf der Waldgründe samt Burg von Heinrich Attems an Hubert Auer kam es zu jahrelangem vergeblichem Ringen des Burgvereins (zuletzt unter dem Obmann Sepp Stiger) mit dem neuen Besitzer, siehe https://www.bvg-graz.at/. Die immer wieder auftretenden Schäden am Mauerwerk wurden dem Denkmalamt gemeldet, blieben aber ohne sichtbaren Erfolg. Im Mai 2019 wurde die Taverne geschlossen, und nur mehr sporadisch sperrte die Pächterin und Gastwirtin dann noch auf, ehe im Mai dieses Jahres endgültig Sperrstunde herrschte. Im September 2019 wurde dann die traurige Nachricht bekannt, dass Angelika Michalatsch - die schon als Kind in der von ihren Eltern gepachteten Taverne mit half und diese dann 1996 übernahm - verstorben ist - nach langer, mit Geduld ertragener Krankheit. Nun musste die Taverne geschlossen werden. 2020 wurde sogar der Spazierweg unterhalb der Ruine gesperrt, weil Mauerteile herabzufallen drohten. Nach heftigen Interventionen der Öffentlichkeit hat die Stadt Graz ein Gutachten erstellen lassen, und mit Verhandlungen begonnen. Bezeichnend für die Haltung zum Denkmalschutz ist ein user-Kommentar in kleinezeitung.at am 29. Juli 2021: "Eine Erhaltung ist nur im zumutbaren Ausmass notwendig. Mehr nicht. Bei Gefährdung ist das Bauwerk ausreichend abzusperren." Am 28. August 2021 wurde mit dem Burgbesitzer eine Lösung vereinbart. Da der "Burgherr" die Ruine nicht verkaufen wollte, einigte man sich auf eine Pacht. „Es ist gelungen, die Zugänglichkeit zur Ruine für die nächsten Jahrzehnte zu sichern“, verkündete Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), nachdem am Freitag der Vertrag unterzeichnet worden war. Er ist frühestens nach 50 Jahren kündbar, die Stadt zahlt einen jährlichen Pachtzins von 40.000 Euro und hat ein Vorkaufsrecht. Um dort wieder eine Gastronomie betreiben zu können, ist eine Erschließung mit Wasser, Kanal und Strom nötig. Die Kostenschätzung dafür plus die Sicherungsarbeiten, um die Ruine überhaupt wieder begehbar zu machen, liegt bei 850.000 Euro. Kooperationen mit dem Zeughaus und dem Kindermuseum sowie ein Ritter-Spielplatz für Kinder sind angedacht. Weitere Ideen: ein Ritterfest, Ritteressen, geführte Vollmondwanderungen etc. Die Stadt pachtet nicht nur die Ruine, sondern auch 22 Hektar Wald und die Cholerakapelle - sie soll in Zukunft ebenfalls öffentlich zugänglich sein (u.a. Kleine Zeitung, Antenne Steiermark u.a.).

Einzelnachweise

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Baugeschichte. Durch die Nutzung von Baugeschichte erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.